feudal – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS (2024)

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GrammatikAdjektiv

Aussprache

Worttrennungfeu-dal

Wortbildung mit ›feudal‹ als Erstglied: Feudalabsolutismus · Feudaladel · Feudalaristokratie · Feudalbaron · Feudalgesellschaft · Feudalgewalt · Feudalherr · Feudalherrschaft · Feudalhierarchie · feudalisieren · Feudalismus · feudalistisch · Feudalklasse · Feudalordnung · Feudalrente · Feudalsitz · Feudalstaat · Feudalsystem · Feudalverfassung · Feudalwesen · Feudalzeit
· mit ›feudal‹ als Letztglied: antifeudal · hochfeudal

Herkunftaus feudalismlat ‘belehnt, auf das Lehnswesen bezüglich’

Bedeutungsübersicht

  1. 1. dem Feudalismus eigen
  2. 2. aristokratisch
  3. 3. [umgangssprachlich] vornehm, prachtvoll, herrschaftlich

eWDG

Bedeutungen

1.

dem Feudalismus eigen

Beispiele:

der feudale Staat

feudale Rückständigkeit

Doch übte es [das Kapital] sofort eine zersetzende Wirkung auf die feudale Produktionsweise aus [ MehringDt. Geschichte25]

2.

aristokratisch

Beispiele:

Die feudalen Neigungen der mütterlichen Familie [ Th. MannBuddenbrooks1,58]

Offiziere vom feudalsten Kavallerieregiment der Monarchie [ Kisch1,90]

3.

umgangssprachlich vornehm, prachtvoll, herrschaftlich

Beispiele:

eine feudale Wohnung, Villa, Straße

Wo in den feudalen Restaurants und Geschäften ist noch gutes Publikum? [ KlepperSchatten1098]

wir lachten über seinen Freund Fehrel, der … alles, was ihm gefiel, feudal nannte [ RennKindheit164]

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

feudal · Feudalismus · feudalistisch

feudal Adj. ‘das Lehnswesen, den mittelalterlichen Lehnsstaat und die Privilegien des Adels betreffend’. Zuerst feudalisch (17./18. Jh.), danach feudal ‘das Lehnswesen betreffend’ (um 1800), auch ‘adlig, vornehm’ sowie ‘reaktionär’ (2. Hälfte 19. Jh.), entlehnt aus mlat. feodalis, feudalis ‘belehnt, auf das Lehnswesen bezüglich’. Zugrunde liegt germ. (anfrk.) *fehu ‘Vieh, Besitz’ (vgl. asächs. fehu, s. Vieh). Dieses erlangt im Karolingerreich (9. Jh.) die Bedeutung ‘erbliches Lehen’ und wird in diesem Sinne latinisiert zu mlat. feum, fevum (10. Jh.) bzw. (in Analogie zu dem semantisch nahestehenden Rechtsbegriff mlat. alodum, allodium ‘Eigentum, Eigengut’, aus afrk. alōd ‘Habe, Besitz’) zu mlat. feodum (9. Jh.), feudum (11. Jh.). – Feudalismus m. ‘Lehnswesen’, Gesellschaft, in der die Hoheitsrechte durch die aristokratische und klerikale, über den Grundbesitz verfügende Oberschicht (Feudalherren) ausgeübt werden (1. Hälfte 19. Jh.). feudalistisch Adj. ‘die feudale Gesellschaftsform betreffend, auf den Feudalismus bezüglich’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(übertrieben) komfortabel · feudal · luxuriös

Assoziationen
  • (sein Geld) mit vollen Händen ausgeben · prassen · vergeuden · verprassen · verschwenderisch umgehen (mit) ● (Das) Geld (mit beiden Händen) auf die Straße werfenfig. · Geld aus dem Fenster werfenfig. · (etwas) verschwendengeh. · (nur so) raushauenugs. · (sein Geld) unter die Leute bringenugs. · aasen (mit)ugs. · auf den Kopf hauenugs. · auf neureich machenugs. · durchbringen (Vermögen)ugs. · mit Geld (nur so) um sich werfenugs. · raushauenugs., salopp · rumaasen mitugs., rheinisch · urassenugs., österr. · verballernugs. · verbratenugs. · verbutternugs. · verfrühstückenugs. · verjankernugs., österr. · verjubelnugs. · verjuxenugs. · verläppernugs. · verplempernugs. · verprotzenugs. · verpulvernugs. · verschleudernugs. · vertunugs. · verzockenugs. · wegschmeißenugs. · wegwerfenugs. · zum Fenster hinauswerfenugs. · zum Fenster rauswerfenugs.

edelmütig · erhaben · feudal · großmütig · großzügig · nobelhehrveraltet

Assoziationen
  • entgegenkommend · gefällig · großherzig · großmütig · gütig · kulant · mild · milde · wohlwollend

adlig · adliger Abstammung · aristokratisch · aus hohem Hause · blaublütig · edel · erlaucht · feudal · nobel · von Adel · von Rang · von Stand · von blauem Blute · von edlem Geblüt · von edlem Geschlecht · von vornehmem Geschlecht · von vornehmer Abstammung ● hochwohlgeborenauch ironisch

Assoziationen
  • Adeligeweibl. · Adeligermännl. · Adligermännl. · Edelfrauweibl. · Edelfräuleinweibl. · Edelmannmännl.

DWDS-Wortprofil

Typische Verbindungen zu ›feudal‹ (berechnet)

DWDS-Wortprofil

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›feudal‹.

AnwesenAristokratieBaronieBesitzverhältnisEhrentitelGesellschaftsordnungGesellschaftsstrukturGroßgrundbesitzGroßgrundbesitzerGrundherrGrundherrschaftHerrschaftssystemHerrschaftsverhältnisJapanLandsitzLebensstilMachtstrukturOberschichtOstexpansionPodestàPrivilegiumReliktStadtherrStrukturVillaVorrechtZersplitterunghalbfeudalklerikalpatrimonial

DWDS-Beispielextraktor

Verwendungsbeispiele für ›feudal‹

DWDS-Beispielextraktor

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Das vereinbart sich mit dem feudalen Charakter eines landwirtschaftlichen Betriebes. [Boy-Ed, Ida: Vor der Ehe. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1915], S. 2978]

Sie geben dem feudalen Recht, das sich zu fixieren beginnt, eine andere Wendung. [Elias, Norbert: Über den Prozeß der Zivilisation – Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Bd. 2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992 [1939], S. 82]

Und der grundlegende Charakter der Treue war patriarchal, nicht feudal. [Weber, Max: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. In: Weber, Marianne (Hg.), Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. I, Tübingen: Mohr 1920 [1916-1919], S. 445]

Diese Völker lösen sich erst in unserem Jahrhundert aus der alten feudalen Ordnung. [Der Tagesspiegel, 15.10.1963]

Seit 1603 war das feudal organisierte Japan vom Rest der Welt abgeschottet. [Die Zeit, 08.07.2013, Nr. 28]

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